Schnelltests, Lüften, Maskenpflicht
Zurück ins Klassenzimmer: So läuft der Schulstart trotz Omikron
In dieser Woche sind auch in den letzten Bundesländern die Weihnachtsferien zu Ende gegangen. Angesichts der auch in Schulen steigenden Zahl der Omikron-Fälle entstand bereits im Vorfeld eine Debatte darüber, ob Unterricht in Präsenz stattfinden kann – und wie Lehrkräfte und Schüler:innen optimal geschützt werden können.
Schulen bleiben offen
Flächendeckende Schulschließungen wie noch im vergangenen Jahr sind nach einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes durch die Ampel-Koalition rechtlich nicht mehr möglich. Am vergangenen Mittwoch haben zudem die Kultusminister der Bundesländer betont, dass der Präsenzunterricht oberste Priorität haben soll. „Für Kinder und Jugendliche bedeuten Schulschließungen eine massive Einschränkung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten, ihrer Lernchancen, der Chancengerechtigkeit“, hatte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, gewarnt.
Auch Bildungsgewerkschaften und Lehrerverbände hatten sich überwiegend für eine Öffnung der Schulen ausgesprochen – jedoch nicht um jeden Preis. Distanzunterricht bleibe „die Ultima Ratio, wenn sichere Präsenz nicht mehr möglich ist“, hieß es beim nordrhein-westfälischen Philologenverband. Auch der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, betonte, dass Alternativen wie Hybridunterricht gut vorbereitet sein müssen, damit der Zugang zu Bildung gesichert sei.
So gehen die Bundesländer vor
Auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen hatten sich die Kultusminister in der vergangenen Woche nicht geeinigt, sodass die Verantwortung für die Unterrichtsgestaltung erneut bei den Ländern liegt.
Bundesländer wie Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern lassen die Schulen jetzt selbst entscheiden, wie sie vorgehen. Das Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern hat ein Drei-Stufen-Modell entworfen, nach dem die Schulen abhängig von der aktuellen Personallage von Woche zu Woche festlegen sollen, ob sie in den Präsenz-, Wechsel- oder Distanzunterricht gehen wollen.
Zu den weiteren Schutzmaßnahmen zählen in vielen Bundesländern außerdem nach wie vor die Maskenpflicht und das regelmäßige Lüften. Klassenräume in Hamburg müssen alle 20 Minuten für fünf Minuten gelüftet werden. Zudem stehen dort mehr als 21.000 mobile Luftfilter zur Verfügung.
Viele Bundesländer setzen außerdem auf eine verstärkte Teststrategie: In Berlin galt in der ersten Woche nach den Ferien eine tägliche Testpflicht, seit der zweiten Woche sind drei Tests pro Woche vorgesehen. Auch in Brandenburg und NRW wird dreimal wöchentlich getestet. In NRW gilt die Testpflicht, genau wie im Saarland, auch für Geimpfte und Genesene.