Schlaganfall mit 14 Jahren
Wie sich Max Sprenger ins Leben zurückkämpft
Es ist der letzte Tag eines Urlaubs in den Niederlanden, als der 14-jährige Max Sprenger feststellt: Etwas stimmt nicht. Der Teenager fühlt sich nicht wohl, wacht am nächsten Morgen mit Übelkeit und heftigen Kopfschmerzen auf. Schließlich lallt er nur noch, kann den linken Arm kaum bewegen.
Max erleidet mit nur 14 Jahren einen Schlaganfall und leidet seither unter dem sogenannten Locked-In-Syndrom: Er bekommt zwar alles mit, doch sein Körper ist komplett gelähmt. Die Ärzte machen seiner Mutter kaum Hoffnung: Sie glauben, dass Max in diesem Stadium zwischen Leben und Tod bleiben muss.
Doch nach drei Monaten gibt es das Wunder: Max kann einen Finger bewegen, eine Hand, den Arm. Immer mehr Fähigkeiten seines Körpers kommen zurück. Noch in der Reha fängt Max an, auf dem Handy ein Buch über seine Geschichte zu schreiben: „Tsunami im Kopf“.
Wie es Max heute geht und wie er sich ins Leben zurückkämpft: Das erzählt der 19-Jährige diese Woche live bei stern TV. Mehr Informationen zu Max, seiner Geschichte und seinem Buch finden Sie unter: https://www.tsunamiimkopf.com/
Was versteht man unter dem Locked-In-Syndrom?
Bei dem sogenannten Locked-In-Syndrom handelt es sich um eine neurologische Störung, bei der die Patienten über normale kognitive Funktionen verfügen, hören und sehen können, dabei aber vollständig bewegungsunfähig sind. Ihr gesamter Körper ist gelähmt: Sprechen, Schlucken, Atmen und Bewegungen von Armen und Beinen sind nicht möglich. Die Betroffenen sind in ihrem Körper eingeschlossen („locked-in“) und können meist nur noch ihre Augen bewegen.
Das Locked-In-Syndrom kann zum Beispiel als Folge eines Schlaganfalls, einer Nervenerkrankung wie ALS oder als Folge eines Unfalls auftreten. Es ist nicht mit dem Wachkoma zu verwechseln, bei dem die Patienten das Bewusstsein über sich und ihre Umwelt meist vollständig verloren haben.
Je nach Schweregrad des Syndroms können Locked-In-Patienten mithilfe von Physiotherapie einige ihrer motorischen Fähigkeiten zurückerlangen. Mithilfe bestimmter Codes können sie zudem lernen, über die Augen zu kommunizieren: Indem Betroffene auf eine bestimmte Art die Augen öffnen und schließen, oder eine bestimmte Zahl blinzeln, treten sie mit der Außenwelt in Kontakt.
Trotz ihrer großen Einschränkungen schätzen Locked-In-Patienten ihre Lebensqualität meist als positiv ein: Mehrere Studien, bei denen Betroffene zu ihrer Lebensqualität und ihrem psychologischen Wohlbefinden befragt wurden, zeigen, dass sie ihre Situation häufig positiver bewerten als Außenstehende.