Engpässe bei Schutzkleidung
Schutzmasken: Mangelware in der Coronakrise
In Österreich ist es ab Montag Pflicht, beim Einkaufen Atemschutzmasken zu tragen, die vor den Supermärkten an die Kunden ausgegeben werden. Auch in Deutschland halten einige Politiker und Virologen solche Maßnahmen für sinnvoll, um einer weiteren Virus-Ausbreitung entgegenzuwirken.
Doch Schutzmasken sind schon jetzt Mangelware und fehlen vor allem in Krankenhäusern und Kliniken. Bereits Anfang Februar hatte das Familienunternehmen „Franz Mensch“, das unter anderem Atemschutzmasken herstellt, vor drohenden Engpässen bei der Ausstattung mit Schutzkleidung gewarnt. Doch ein Hilferuf an Gesundheitsminister Jens Spahn ist laut Geschäftsführer Achim Theiler damals unbeantwortet geblieben.
Viele Firmen aus der Textilbranche haben inzwischen auf die große Nachfrage reagiert und ihre Produktion auf die Herstellung von Schutzmasken umgestellt. Auch selbstgenähte Masken werden immer populärer. Unter dem Hashtag #maskeauf fordern zurzeit viele Prominente dazu auf, Fotos von selbstgemachten Masken in den sozialen Medien zu posten.
Welche Masken schützen wie?
Laut Robert Koch Institut ist bisher nicht ausreichend nachgewiesen, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Ansteckungsrisiko für eine gesunde Person verringert. Die WHO warnt sogar davor, dass ein falsches Sicherheitsgefühl dafür sorgen könnte, dass andere wichtige Hygienemaßnahmen wie Händewaschen oder Abstandhalten vernachlässigt werden.
Dennoch halten viele Virologen das Tragen von Schutzmasken für sinnvoll – vor allem, um andere zu schützen und Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen entstehen, besser zurückzuhalten. Doch welche Maske ist für welchen Zweck geeignet?
- Sogenannte FFP-Masken haben einen eingebauten Filter und schützen sowohl vor der Verbreitung von Viren als auch vor einer Ansteckung. Weil bei diesen zertifizierten Masken zurzeit Engpässe drohen, sollten sie Krankenhauspersonal und medizinischen Fachkräften vorbehalten bleiben.
- OP-Masken bestehen aus mehreren Lagen Stoff, haben eine Filterwirkung und eine flüssigkeitsabweisende äußere Schicht. Sie können in der Regel nur einmal verwendet und sollten regelmäßig gewechselt werden. Auch diese Masken sind zurzeit Mangelware und sollten denjenigen vorbehalten bleiben, die täglich mit Kranken und Infizierten in Kontakt stehen.
- Selbstgenähte Masken haben den Vorteil, dass sie gewaschen und wiederverwendet werden können. Sie können zudem dabei helfen, einen Mangel an professionellen Masken im medizinischen Bereich zu verhindern. Über ihren Nutzen sind sich Experten aber bisher noch uneinig. Sie könnten möglicherweise zum Fremdschutz beitragen, bieten aber nicht den gleichen Schutz vor Viren wie FFP- oder OP-Masken. Als wichtigste Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen gelten nach wie vor regelmäßiges Händewaschen und Abstandhalten.
Nähanleitungen für einen Mund-Nase-Schutz finden sich unter anderem beim Klinikum Leverkusen und der Stadt Essen.
Mit welchen Herausforderungen Hersteller von Schutzkleidung in der Coronakrise konfrontiert sind und wie sich Näherinnen engagieren, um dem Mangel an Schutzmasken entgegenzuwirken: Mittwoch, 01.04.2020, ab 20:15 Uhr live bei stern TV.