Bis vor wenigen Jahren waren die Papierfischchen in Deutschland noch wenig verbreitet, und das, obwohl Untersuchungen darauf hindeuten, dass es die Tiere schon seit über 350 Millionen Jahren gibt. Jetzt entwickeln sich die nachtaktiven Insekten regelrecht zu einer Plage. Man findet sie in Museen, Archiven und Wohnungen. Dort vernichten sie alles, was aus Zellulose besteht oder stärkehaltig ist. Außerdem scheinen die Fischchen eine Lieblingsfarbe zu haben. Neben Papier mögen sie nämlich auch farbige Pigmente. Dabei hat es ihnen Rot besonders angetan, wieso, ist bisher unklar.
Innerhalb weniger Jahre können die Papierfischchen enormen Schaden anrichten. Denn haben sie es sich einmal gemütlich gemacht, wird man sie nur schwer wieder los. Da sie sich am liebsten an dunklen Orten, in Ecken oder Ritzen aufhalten, sind sie nur schwer zu erwischen. Ihren Unterschlupf verlassen sie meistens nur nachts, zum Fressen oder um sich zu vermehren. Und das tun sie besonders gern und schnell an warmen und trockenen Orten bei Temperaturen um die 20 bis 24 Grad. Unsere Wohnungen und Büros bieten ihnen daher den perfekten Lebensraum.
Woran kann man Papierfischchen erkennen?
Langer, abgeflachter Körper mit grauen Schuppen
Körper nach hinten verjüngt und spindelförmig
Zwei lange Antennen am Kopf
Drei markante Fühler am Hinterteil
Ohne Fühler werden Papierfischchen 15 Millimeter lang und sind somit länger als?Silberfischchen.
Ort des Befalls: Treten Fischchen an feuchten Stellen wie Bad, Waschküche etc. auf, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um Silberfischchen handelt. In trockenen und warmen Räumen, wie im Wohn- und Arbeitsbereich handelt es sich wahrscheinlich um Papierfischchen.
Da sich Papierfischchen von zellulosehaltigen Stoffen ernährend, hinterlassen sie in der Regel Fraßspuren.
Wie kann man sich gegen Papierfischchen schützen?
Regelmäßige Untersuchung von Büchern
Wertvolle oder wichtige Gegenstände wie Briefmarken oder Dokumente zusätzlich schützen (beispielsweise durch die Aufbewahrung in Plastikboxen)
Altpapier nicht zu lange aufbewahren
Regelmäßiges Ausschütteln der Kleidung, besonders wenn diese nicht in geschlossenen Schränken aufbewahrt wird
Regelmäßiges Saugen, besonders entlang der Fußleisten
Wie werde ich Papierfischchen wieder los?
Gründliche Inspektion der Räumlichkeiten, wie unter anderem durch das Verrücken aller Möbelstücke, Ausschütteln von Büchern etc.
Klebe- oder Köderfallen für Silberfischchen aufstellen
Eventuell professionelle Schädlingsbekämpfer zu Rate ziehen und Pestizide einsetzen
Kälte: Temperaturen von minus 30 Grad töten die Fischchen und ihre Eier ab. Diese Methode ist jedoch wenig alltagstauglich und wird daher nur von Museen genutzt. Exponate kommen dann in eine Kühlkammer, um sie von den Schädlingen zu befreien.