Familienglück trotz HIV
Warum Familie Prüfer Kambodscha den Rücken gekehrt hat
Es ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte: Benjamin Prüfer und Sreykeo Sorvan lernen sich im Sommer 2003 in einer Disko in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh kennen und verbringen die Nacht miteinander. Was Benjamin damals noch nicht weiß: Sreykeo ist Prostituierte – und HIV-positiv. Ein Schock für den damals 22-Jährigen. Dennoch kommen sich die beiden näher und entwickeln Gefühle füreinander. Drei Jahre später feiern sie eine traditionelle Hochzeit in Kambodscha, bekommen drei Söhne und adoptieren eine Tochter.
Doch das Leben in Kambodscha ist nicht leicht. Gerade für junge Frauen kann es dort sehr gefährlich sein. Benjamin sorgt sich um die Sicherheit seiner Frau und seiner Kinder. Zudem muss die Familie mit sehr wenig Geld auskommen. Der Familienvater, der als freier Journalist und Autor arbeitet, verzichtet zum Teil mehrere Wochen lang auf Essen und kann irgendwann auch das Schulgeld für seine Kinder nicht mehr bezahlen. Daher treffen die Prüfers 2017 die Entscheidung, nach Deutschland zu ziehen. Benjamins Eltern bauen das Souterrain ihres Hauses in Darmstadt zu einer Wohnung für die Familie aus.
Auch die medizinische Versorgung von Sreykeo ist in Deutschland deutlich besser. Die 36-Jährige muss alle paar Monate zum Arzt, um ihr Blut auf die HI-Viren testen zu lassen. Mithilfe von Medikamenten kann das Virus so gut eingedämmt werden, dass sie mittlerweile die gleiche Lebenserwartung hat wie jemand ohne Infektion. Dem Familienglück dürfte also nichts mehr im Weg stehen.
Über die Geschichte seiner ungewöhnlichen Liebe hat Benjamin ein Buch geschrieben: „Wohin Du auch gehst: Die Geschichte einer fast unmöglichen Liebe“ ist im Fischerverlag erschienen. https://www.fischerverlage.de/